Mauern überwinden?

Das SachsenSofa zu 35 Jahren Deutscher Einheit

Beitrag vom von Katharina Piatza

Wie nach jeder Europa-, Bundestags-, Landtags- oder Kommunalwahl werden die Wahlergebnisse oftmals für die Zuschauenden in Grafiken aufbereitet. Diese helfen uns nicht nur die Ergebnisse für die Zuschauenden kompakt und schnell zu erschließen, hinter den zugeordneten Farben stehen auch konkrete Bedeutungen. Die Farben repräsentieren eine bestimmte politische Ausrichtung und somit eine politische Partei (als Parteifarbe), politische Bewegung oder Ideologie.

Schaut man sich die Grafik der Deutschlandkarte genauer an, so ist seit einigen Jahren immer stärker erkennbar, dass es zwischen Ost- und Westdeutschland eindeutige Unterschiede im Wahlverhalten gibt. Während der überwiegende Teil in Westdeutschland Schwarz (CDU) und Rot (SPD) gefärbt ist, dominiert im Osten der Republik die Farbe Blau (AfD). Interessant ist dabei, dass die Linie fast genau mit der Mauergrenze zwischen der alten Bundesrepublik Deutschland und der ehemaligen DDR übereinstimmt.  

Auch bei der Bundestagswahl im Februar 2025 ist diese Auffälligkeit unübersehbar.

Den Grund dafür versuchen nun viele in der Wissenschaft, Politik und im Journalismus zu analysieren. Eine naheliegende Antwort darauf scheint die innerdeutsche Geschichte zu bieten, bei der die DDR zwischen 1961 und 1989  durch eine Mauer von der Bundesrepublik Deutschland getrennt wurde.
Die friedliche Revolution, welche mit dem Mauerfall im November 1989 und der Wiedervereinigung am 03. Oktober 1990 ihren Höhepunkt erreichte, brachte zusammen, was über 28 Jahre geteilt war.

Blicken wir auf die letzten 35 Jahre zurück - auf die Zeit nach der Wende - auf die Grundsteine, die unser heutiges Miteinander prägen, dann lässt sich durchaus hinterfragen, ob die Bürgerinnen und Bürger tatsächlich das Gefühl haben, dass es eine Einheit zwischen Ost und West gibt. So wird die Kritik laut, dass es große Diskrepanzen in den Lohn- und Lebensstandarten gibt oder, dass es an ostdeutschen Repräsentanten in leitenden Positionen in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft fehlt. Es werden unter anderem auch Zweifel geäußert, inwieweit sich Westdeutsche mit der ostdeutschen Geschichte auseinandersetzen. Viele Menschen empfinden sich als Verlierer der Wiedervereinigung.

Wir möchten auf unserem neuen SachsenSofa mit zwei Menschen sprechen, die unmittelbar an der friedlichen Revolution beteiligt waren. Bundespräsident a.D. Joachim Gauck und Bürgerrechtler Stefan Bickhardt diskutieren gemeinsam mit der Literaturwissenschaftlerin und Buchautorin Prof. Dr. Susan Arndt über die Veränderungen in den vergangenen 35 Jahren. Was haben sich die Menschen von der Wiedervereinigung erhofft? Sind ihre Hoffnungen und Wünsche eingetreten? Woran fehlt es, dass sich Bürgerinnen und Bürger noch immer nicht als deutsche Einheit verstehen?

Wir gehen der Frage nach: Haben wir die Mauer überwunden?

Das SachsenSofa zu 35 Jahren Deutscher Einheit am 13.05.2025 in der Rudolf-Hildebrand-Schule (Aula), Mehringstr. 8, 04416 Markkleeberg.

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