Eine intensive Debatte
über die Aufarbeitung der Corona-Pandemie
Beitrag vom von Lisa-Marie Eberharter

Am 7. Mai traf sich das SachsenSofa in Meißen zu einer intensiven Debatte über die Aufarbeitung der Corona-Pandemie. Im Mittelpunkt der Diskussion standen die Fehler im Pandemie-Management und die Frage, wie aus diesen für die Zukunft gelernt werden kann. Dr. Thomas Grünewald, Chef-Infektiologe am Klinikum Chemnitz, sprach sich klar für eine gründliche Analyse aus: „Man sieht an den ersten Statements, dass wir eine Aufarbeitung brauchen“, so Grünewald.
Die Veranstaltung, an der auch Landesbischof Tobias Bilz und Rechtsanwalt Torsten Mengel teilnahmen, verdeutlichte die noch immer bestehenden Gräben in der Gesellschaft. Grünewald appellierte an die Politik, aber auch an die Gesellschaft, „miteinander zu reden“ und die Fehler von damals nicht zu verdrängen. Besonders kritisierte er die unzureichende Kommunikation während der Pandemie und die teils widersprüchlichen Maßnahmen: „Das zu erklären, das haben wir nicht adäquat hingekriegt.“
Tobias Bilz berichtete von seinen eigenen Erfahrungen, insbesondere der schwierigen Situation der Seelsorge in Altenheimen. Er sagte: „Ich werde damit einfach nicht fertig, dass Pfarrer zeitweise nicht zu sterbenden Menschen in die Altenheime gelassen wurden.“
Im Publikum äußerte sich auch der Zittauer Rechtsanwalt Torsten Mengel kritisch zu den Corona-Maßnahmen und betonte, dass „Gesundheit nicht das Zentrum aller Dinge“ sei. Für ihn müsse die Freiheit immer Vorrang haben.
Die Diskussion zeigte, wie tief die Meinungsverschiedenheiten über die Corona-Politik noch immer sind. Kritiker aus dem Publikum bemängelten, dass der Dialog nur von oben herab geführt werde und echte Fehler nicht eingestanden worden seien. Dennoch war die Veranstaltung ein wichtiger Schritt, um über die Pandemie hinweg die unterschiedlichen Perspektiven zu verstehen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen, wie solche Krisen in Zukunft besser gemeistert werden können.